Karl H. Ditze Stiftung

 

Hochschule für bildende Künste Hamburg

Karl H. Ditze war ein begeisterter Kunstliebhaber und verfügte über ein ganz besonderes Verständnis für die spezifischen Erfordernisse von Kunst und der Ausbildung von Künstlerinnen und Künstlern. Ein Umstand, den eine Kunsthochschule gar nicht genug würdigen kann, da er wahrlich nicht zu den Alltagserfahrungen der Lehrenden und Studierenden gehört. Die im Folgenden genannten Beispiele machen deutlich, dass der Ausbildungsalltag der Hochschule für bildende Künste ohne die großzügige Förderung der Karl H. Ditze Stiftung um viele Facetten ärmer wäre und wesentliche Erfahrungen nicht gemacht werden könnten. Die Stiftung schafft in diesem Sinne einen wichtigen Spielraum für die experimentierfreudigen wie eigensinnigen Projekte junger Künstlerinnen und Künstler.


Förderbereiche
Neben der Förderung der internationalen Mobilität von Studierenden engagiert sich die Karl H. Ditze Stiftung insbesondere für überdurchschnittlich begabte Studierende und für berufsqualifizierende Projekte, aber auch für die Ausstattung der Lehre. Somit ist die Stiftung bis heute ein Garant dafür, dass Auslandskooperationen, künstlerische Forschungsvorhaben sowie Ausstellungen, Symposien und ein Galerieprogramm zu Stande kommen und Kataloge oder Tagungsbände in angemessener Qualität publiziert werden können.


Begabtenförderung
Die Vergabe von vier Jahresstipendien in Höhe von je 7.200 Euro aus Mitteln der Karl H. Ditze Stiftung ist für die HFBK ein zentrales Instrument, um besonders begabte NachwuchskünstlerInnen nachhaltig fördern zu können. Den Studierenden wird es hierdurch ermöglicht, sich voll und ganz auf ihre künstlerische Arbeit zu konzentrieren und außergewöhnliche Projekte oder aufwendige Produktionen voranzutreiben. Zudem kommt ihnen das mit dem begehrten Stipendium verbundene Renommee zu Gute. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der Karl H. Ditze Preis für die beste künstlerische Abschlussarbeit, den die Kunsthochschule gemeinsam mit der Stiftung seit 1999 verleiht. Eine externe Jury bestehend aus sechs namhaften KunstexpertInnen wählt alljährlich anlässlich der AbsolventInnenausstellung die ihrer Meinung nach überzeugendste Arbeit des Jahrgangs bei einem Rundgang aus. Die oder der PreisträgerIn darf sich dann am Eröffnungsabend über den mit 7.500 Euro hoch dotierten Preis freuen und der Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit gewiss sein.


Internationale Mobilität
Dem internationalen Austausch von Studierenden und den Auslandskooperationen kommt an der HFBK eine große Aufmerksamkeit zu. Hierfür spielt die gezielte Förderung von Exkursionen, aber auch von Studienaufenthalten an ausländischen Hochschulen aus Stiftungsmitteln eine zentrale Rolle. Mit der im Sommer 2010 initiierten Art School Alliance intensiviert die HFBK ihren internationalen Austausch. Durch eine Kooperation der HFBK mit drei Förderern – der Karl H. Ditze Stiftung, der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und der Berenberg Bank – konnten hierfür zwei Fabriketagen in St. Pauli angemietet und renoviert werden. Jeweils zum Oktober und April eines Jahres wohnen und arbeiten dort je 6 Studierende von namhaften Kunsthochschulen aus der ganzen Welt mietfrei. Sie werden als eigene internationale Klasse von Studierenden und Lehrenden der HFBK betreut. Im Gegenzug gehen bis zu 12 HFBK-Studierende studiengebührenbefreit für ein Semester an die Partnerhochschulen in London, Boston, Hangzhou, Paris, Wien oder San Francisco. Die Verbindung von Arbeiten und Wohnen, von hiesigen und internationalen Kunststudierenden sollen einen intensiven Austausch an Erfahrungen und Ideen ermöglichen. Mit der Art School Alliance will die HFBK das internationale Netzwerk für ihre Studierenden ausbauen und deren Positionierung im künstlerischen Feld weltweit befördern. Die Karl H. Ditze Stiftung ist für diese Zielstellung ein verlässlicher Partner der HFBK.


Ausstattung für die Lehre
Einen wichtigen Beitrag leistet die Karl H. Ditze Stiftung überdies bei der Ausstattung für die Lehre an der HFBK, was zum einen die Anschaffung von Arbeitsinstrumenten und zum anderen die Herrichtung und Ausstattung von Räumen für die Lehre betrifft. Beispielsweise sind die Grafik- und Druck-Werkstätten der HFBK dank der Karl H. Ditze Stiftung und Mitteln aus dem Konjunkturhilfepaket der Bundesregierung seit 2010 technisch auf dem allerneuesten Stand: Es konnten ein Großformat-Inkjetdrucker, ein Schneideplotter sowie ein UV-Inkjet-Flachbettdrucker (Rho 600 Pictor der Firma Durst) erworben werden. Letzteren muss man sich wie einen 100fach vergrößerten Tintenstrahldrucker vorstellen mit Möglichkeiten, wovon die HFBK-Studierenden bislang zumindest hinsichtlich digitaler Druckverfahren nur träumen konnten. Nicht nur können nun Bilder in lichtgehärteten Farben bis zu einer Breite von 1,60 m und unbegrenzter Länge gedruckt werden, sondern auch auf allen erdenklichen Materialien mit einer Dicke bis zu 4 cm wie etwa Papier, Holz, Stoff, Glas, Stein, Acryl, Folien und Metall. Der Experimentierfreudigkeit sind hiermit keine Grenzen gesetzt. Auch der Film-Bereich an der HFBK hat nachhaltig von der Förderung seitens der Ditze Stiftung profitiert: So konnten dringend benötigte Geräte wie Kameras und Beamer angeschafft werden; zugleich rückt die Einrichtung eines eigenen, nach Karl H. Ditze benannten Hörsaals für Filmvorführungen im Finkenau-Gebäude dank Stiftungsmittel in greifbare Nähe. 


Hochschulfördernde Maßnahmen
Mit Unterstützung der Karl H. Ditze Stiftung betreibt die HFBK seit 2004 eine hochschuleigene Galerie, die von einem studentischen Kuratorenteam jeweils für ein Jahr geleitet wird. Das Konzept für diesen experimentellen Ausstellungsraum basiert auf der Idee, ein eigenes Forum für kuratorische und künstlerische Ausstellungspraxis zu schaffen und diese zugleich kontinuierlich einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Für die angehenden KünstlerInnen ist es zunehmend wichtiger, Einblicke in Konzeption und Abläufe der Kunstvermittlung zu erhalten. Durch die Finanzierung des Galeriebetriebs verhilft die Stiftung den Studierenden zu elementaren Erfahrungen mit der Ausstellungspraxis, so dass sie ihre Kompetenzen in diesem Feld erweitern können. Zudem dokumentieren die KuratorInnen nach Ablauf eines Jahres in einem ebenfalls aus Mitteln der Ditze Stiftung finanzierten Katalog das Ausstellungsgeschehen für die Öffentlichkeit.

Darüber hinaus ermöglicht das Engagement der Ditze Stiftung zahlreiche Sonderveranstaltungen und vielfältige Kooperationen, mit der sich die HFBK als aktiver Teil einer kulturellen Öffentlichkeit profilieren und besondere Akzente im kulturellen Feld Hamburgs setzen kann. So konnte sie 2010 mithilfe von Stiftungsgeldern beispielsweise das Ausstellungsprojekt „Klimakapseln. Überlebensbedingungen in der Katastrophe“ im Museum für Kunst und Gewerbe realisieren, das von einem enormen Medienecho begleitet wurde und die Position der HFBK als wichtigen Stichwortgeber im aktuellen Zeitdiskurs festigte. Gleiches gilt für das 2009 in der HafenCity Hamburg veranstaltete Kunstfestival "subvision", von dem wegweisende Impulse für die zeitgenössische Kunstdebatte ausgingen. Die stetige Unterstützung durch die Karl H. Ditze Stiftung macht Projekte wie diese überhaupt erst denkbar und so schafft sie letztlich den notwendigen Freiraum für die junge Kunst.